Europäisches Ausbildungsprojekt „Lern.Lehm“
Das Projekt konnte 2009 erfolgreich abgeschlossen werden. Ein wichtiges Ergebnis ist das Handbuch ECVET Lehm.
Ab 2010 beteiligt sich unsere Schule am Folgeprojekt und arbeitet aktiv mit:
Auftaktveranstaltung in Bonn (02.09.2010)
Erstes Partnertreffen in Berlin (25.-27.10.10)
Zweites Partnertreffen in St. Martin de Villereglan Frankreich (15.-19.12.2010)
Drittes Partnertreffen in Toulouse (30.03.-05.04.2011)
Viertes Partnertreffen in Todmorden/Hebden Bridge (13.-18.04.2011)
Partnertreffen in Hostim CZ 16. - 19.06.2011
Beim Partnertreffen war wieder ein reichhaltiges Programm angesagt. Die Anreise erfolgte am 16.6. per Auto. Am 17.6. arbeitete Andreas Schall und Dietmar Schäfer als Beobachter während der Prüfung der ECVET Einheiten 1 und 2. Ein schwieriges Unterfangen, da die Prüfung in tschechischer Sprache durchgeführt wurde. Der 18.6. war angefüllt mit Arbeit beim Meeting. Hier konnten wir uns als BSZ LL mit guten und praktikablen Ergebnissen einbringen. Die Fachexkursion am 19.6. führte uns zu einer Grube mit farbigen „Erden“ und wir sahen historische wie moderne Lehmbauwerke.
Gruppenfoto mit Prüflingen, Prüfern Andreas Schall und Dietmar Schäfer während des Meetings und Partnern des Lehmbauprojektes
Partnertreffen in Kvacany SK 01. – 05. 09.2011
Neben der freundlichen Begrüßung durch alle Anwesende, „begrüßte“ uns (Andreas und Dietmar) in Kvacany SK ein sanierungsbedürftiges Blockhaus. Einfach eine tolle Situation.
Vor unserer Ankunft fand ein Kurs Einheit 3 (Lehmputzsanierung) statt. Am nächsten Tag fand dafür die Prüfung in englischer Sprache statt. Die zu Prüfenden waren aus SK, CZ, und DE.
Der zweite Teil der praktischen Prüfung fand am Nachmittag statt. Die Anwendung von Kalkfarben war die Prüfungsaufgabe und man nutzte die Möglichkeit am realen Objekt zu prüfen. Diese Aufgabe nutzte man für die Sanierung des vorhandenen Blockhauses.
Im Anschluss an diesen praktischen Prüfungsteil, erfolgte noch ein Prüfungsgespräch. Diesmal traten die Prüfer (Fabris, Roman und Dietmar) im Team auf. Die Auswertung der Prüfungsergebnisse erfolgte also im Team.
Unsere Fachexkursionen führten uns natürlich im Ort Kvacany mit seiner historischen Holzhausarchitektur, so auch nach Oblazy zu einen historischen Sägewerk.
Ein weiterer Ort, den wir besichtigten war Vlkolinec, ein „Museumsort“ mit einer interessanten Holzbauarchitektur.
Vorbereitungstreffen für das Lehmbauprojekt PIRATE in Senec SK 17. – 20.11.2011
Ein neues Lehmbauprojekt stand in Aussicht und die vorbereitenden Gespräche sollten geführt werden. So wurden nach Senec Vertreter von 10 Ländern eingeladen (nicht alle anwesend). Die jeweiligen Ländervertreter stellten sich oder wurden vorgestellt.
Die Zeit war angereichert mit viel Arbeit. Einen Abend waren wir Gäste bei Zuzana in Hruby Sur. Neben der tollen Gastfreundschaft erhielten wir Informationen über ihr Bürogebäude (freitagender Kuppelbau aus Strohballen mit Lehmverputz) für das Prof. Minke verantwortlich zeichnet.
Ein zweiter Abend blieb noch für eine Exkursion, diesmal nach Sväty Jur. Wir hatten Glück, genau an diesem Wochenende war „Tag des offenen Weinkellers“. So bestand die Möglichkeit zur Besichtigung von historischen Weinkellern in diesen Ort, der auf einen langen Weinanbau in dieser Gegend zurück blicken kann.
Lehmputzkurs am BSZ 31.01.-03.02.2012
Schüler der A.-Rossbach-Schule Berufliches Schulzentrum aus Leipzig nahmen an einem Kurs für Lehmputze Einheit 1 teil. Sie erhielten hier in einen viertägigen Lehrgang Grundkenntnisse über den Baustoff Lehm und Lehmprüfung vermittelt. Zum Kurs gehörte auch das praktische Üben und als Abschluss die Prüfung.
Partnertreffen am BSZ Leipziger Land 08.02.-13.02.2012
Alle Partner wollten zu uns, um unser Schulzentrum und natürlich die Lehmausbildung in unserer Schule kennenzulernen. Einen herzlichen Empfang gab es in der „Mensa“.
Die Schulleitung, die Kreishandwerkerschaft, Vertreter des Landratsamtes und der Stadt Böhlen freuten sich über den europäischen Besuch am BSZ Leipziger Land. Der zu vor statt gefundene Kurs mit Malerlehrlingen wurde durch die Projektpartner geprüft. Die angetretenen Lehrlinge meisterten diese Situation mit Bravour.
Das BSZ Leipziger Land war nur ein Arbeitsort für die Projektpartner, die verbliebende Zeit hielten sie sich in Groitzsch auf. Hier ließ es sich der Bürgermeister nicht nehmen und begrüßte unsere Gäste im Rathaus. Gearbeitet wurde dann in Großpriesligk und in der Stadtmühle in Groitzsch. Hier wurden die Gäste auch durch den Naturfreunde- und Heimatverein Groitzsch e.V. betreut. Das Exkursionsprogramm führte uns nach Altengroitzsch (Umgebindehaus), nach Löbnitz-Bennewitz (Töpferei Blechschmidt, Umgebindehaus), nach Gatzen (Kirche), Hohendorf und Groitzsch (Lehmbauten) und an die Tagebaukante nach Neukieritzsch.
Partnertreffen Berlin 06.-08.-06.2012
Es was das letzte Treffen für das Projekt Lerh.Lehm für den Projektzeitraum 2010 bis 2012. Wir waren Gäste in der Knobelsdorff-Schule Oberstufenzentrum Bautechnik Berlin, einer der deutschen Partner im Projekt. Viele Aufgaben waren noch zu lösen, stand doch an, dass Projekt abzuschließen.
Dies gelang dank der intensiven Arbeit in dieser kurzen Zeit. Es blieben sogar noch Möglichkeiten die Ausbildung in der Schule in einer Außenstelle zu besichtigen und die Zitatelle in Berlin Spandau zu besuchen.
Lehmbaukurs mit Teilnehmern aus UK 12.-17-03.2012
Sieben Teilnehmer kamen zum Lehmputzkurs an das BSZ Leipziger Land vom englischen Partner. Die Übernachtung war im ÜAZ Leipzig, dort erhielten die Teilnehmer auch einen Grundkurs „Putzen“. Unser Kurs beinhaltete die Einheiten 1 und 2 Level 2/3. Kurs und Prüfungen wurden in Englisch absolviert. Es gab also genügend Sprachhinternisse, diese konnten aber Dank von Schülern des Beruflichen Gymnasiums klein gehalten werden.
Der Kurs war ein großer Erfolg, dies zeigten auch die Prüfungsergebnisse am letzten Arbeitstag. Die restliche Zeit war ausgefüllt mit Fachexkursionen nach Leipzig und Dresden.
Kick Off zum PIRATE -Projekt in Grenoble FR 27.11.-01.12.2012
Nachdem sich die Abteilung Bau-/Farbtechnik des BSZ Leipziger Land ab 2007 erfolgreich an zwei europäischen Lehmbauprojekten (Lehmputze) beteiligte und nach den Grundlagen des ECVET Ausbildung für die Lehrlinge anbietet, wurden ab 2012 neue Wege beschritten. Ab jetzt arbeiten wir mit 18 Partnern im neuen europäischen Lehmbauprojekt PIRATE (Provide Instructions and Resources for Assessment and Training in Earthbuilding). Dabei werden Ausbildungsunterlagen für den Massivlehmbau erarbeitet. Unsere Schule wird sich mit weiteren 7 Partnern mit dem Thema „Brick - (Lehm)Steine“ beschäftigen. Die Auftaktveranstaltung fand nun in Grenoble FR statt. Es wurden die Arbeitsgrundlagen für das weitere Vorgehen erarbeitet. Neben dieser umfangreichen Arbeit wurde auch eine Exkursion in die Umgebung von Grenoble durchgeführt. Hier befinden sich noch eine Unmenge Gebäude die in Stampflehmtechnik hergestellt wurden. Wir hatten Gelegenheit das Grand Atelieres zu „Le Domaine de la Terre“ zu besuchen und auch die weltbekannte Lehmbausiedlung in Villefontaine (ist in den 80er Jahren entstanden) zu besichtigen. Eine Exkursion mit besonderem Erlebniswert.
PIRATE Partnertreffen in Toulouse FR 12. -16.3.2013
PIRATE bedeutet Provide Instructions and Resources for Assessment and Training in Earthbuilding - Anleitungen und Ressourcen für die Beurteilung und Schulung in Lehmbau und wird gefördert durch die Europäische Kommission (EC = European Commission, durch ihr Programm für Lebenslanges Lernen (LLL = lifelong learning) und über die Dienststelle (EA= Executive Agency) für Bildung und Kultur (EAC = Education, Audiovisual and Cultur).
Das BSZ Leipziger Land arbeitet in der Gruppe „Bricks“ (Steine). Das Ergebnis dieses Projektes wird sein, Unterrichtsinhalte und Bewertungsrichtlinien zu erarbeiten. Mit dem ersten Partnertreffen in Toulouse FR wurden die „Eckpfeiler aufgestellt“ und es ist ein Arbeitszeitraum bis 2015 vorgesehen. In Toulouse waren wir Gast in einer Ausbildungsstätte von LES COMPAGNONS DU DEVOIR et du Tour de France. Eine Interessante Einrichtung. In dieser werden junge Menschen in Theorie und Praxis auf einem sehr hohen Niveau im Handwerk ausgebildet.
Teilnehmer der Arbeitsgruppe „Bricks“ vor dem Eingangsgebäude LES COMPAGNONS DU DEVOIR et du Tour de France.
Neben der Erarbeitung von allgemeinen Grundlagen für die weitere Tätigkeit im Projekt wurde dann in Gruppen intensiv weitergearbeitet. Die von jeder Gruppe vorgestellten Ergebnisse wurden anschließend ausgewertet und diskutiert.
Obwohl die Zeit sehr bemessen war, gab es noch Möglichkeiten zu Exkursionen. So eine Abendstadtführung in Toulouse, der Besuch einer Ziegelei in St. Marcel und die Besichtigung eines Bauerhofes, wo viele Mauern mit Lehmsteinen errichtet wurden in Lavette.
Energiespartag in Böhlen 6.4.2013 am BSZ LL
Die Fachabteilung 2 (Bau/Farbe/Metall) nahm mit einem Informationsstand zum Thema „Lehm“. Dabei konnten wir die Besucher über den Baustoff Lehm informieren und hatten auch die Gelegenheit, unsere Ausbildung am BSZ Leipziger Land vorzustellen.
Lehmputz III Partnertreffen in Wangelin 12. -14.10.2013
Es zeigt sich, dass immer mehr Interesse an der Mitarbeit in den vorherigen Lehmputzprojekten besteht. So entstand ein neues Projekt zur Heranführung von neuen Partnern an die Lehmputzausbildung und Prüfung auf der Grundlage der erarbeiteten Lehmhandbüchern. Es gilt, die gemachten Erfahrungen weiter zu vermitteln. Im Projekt sind nun bekannte und neue Partner tätig. In Wangelin trafen wir uns, um die notwendigen Arbeitsschritte festzulegen. Also, ein Berg Arbeit, der bewältigt werden muss.
Wangelin ist ja nicht einfach nur unsere Tagungsstätte gewesen. Hier befindet sich ein sehenswerter Garten des FAL e.V., wo das Jahr über interessante Veranstaltungen geboten werden, die Lehmausbildung ist nur ein Teil dieser Veranstaltungen. Pit führte uns über das gesamte Gelände, mit Lehmausbildungsstätte, dem Gartenbereich, dem neu entstehenden Eingangsbereich und die zur Zeit noch Baustelle für Unterkünfte in Strohballenkonstruktion, die unter der Leitung von Prof. Minke entsteht.
Ein Muss, wenn man hier in Wangelin weilt, ist der Besuch des Lehmmuseums in Gnevsdorf.
Das Exkursionsprogramm wurde mit dem Besuch der Museumsziegelei und der Dorfkirche in Benzin abgerundet.
Es blieb auch noch am Abend Zeit zu einem kurzen Abstecher nach Parchim.
2. Partnertreffen PIRATE in Senec SK 21.-25.1.2014
Nicht das erste Mal konnte ich in Senec Quartier beziehen. Beim Koordinierungstreffen für das PIRATE Projekt 2011 gab es schon einmal ein Treffen in dieser Stadt. Diesmal hatten wir ein ganzes Hotel für uns.
Es war Unterkunft und Tagungsstätte zugleich. Ein Vorteil, man brauchte beim Arbeiten nicht außer Haus, ein „Nachteil“, die Arbeit ging nach dem Abendbrot noch weiter. Wir hatten einen riesigen Berg Arbeit vor uns und den Willen, diesen auch zu schaffen. Vor unseren Treffen bereiteten die jeweiligen Länderpartner inhaltlich dieses Treffen vor. In Deutschland geschah das mit zwei Telefonkonferenzen und so kamen wir gut vorbereitet zum Treffen. Hier in Senec trafen sich 13 Leute von neun Partnern des PIRATE Projektes aus Frankreich, Deutschland, Spanien, Slowakei und Tschechien, die sich mit dem Thema „Lehmsteine“ (Brick) beschäftigen.
Für das Unit „Mauerwerk“ mussten die einzelnen Positionen erarbeitet werden. Obwohl jede Landesvertretung ihre Ausarbeitungen vorlegte, mussten diese natürlich koordiniert werden, geht es ja schließlich um ein europäisches Gesamtprojekt. Trotz unterschiedlicher Gesetzlichkeit in den Ländern beim Mauerwerksbau fand man immer einen entsprechenden Konsens, geht es doch immer um das Vermauern von Steinen. In Arbeitsgruppen wurden die einzelnen Lehrinhalte besprochen, um dann zu einer gemeinsamen Aussage zu kommen.
Die kurze Freizeit wurde zu einer Exkursion zu Lehmsteinhäusern der Region genutzt. So besichtigten wir ein typisches Wohnhaus das aus Lehmsteinen gebaut wurde. Unbewohnt und sehr sanierungsbedürftig, trotzdem, oder gerade deswegen, konnten wir vielen zur Bauweise mit Lehmsteinen erkennen.
Eine weitere Station war die Baustelle von ArTUR, unseren slowakischen Partner. Aus der ehemaligen Schule soll eine Bildungsstätte für Lehmbau entstehen. Ein sehr schwieriges Unternehmen mit der vorhandenen Bausubstands und den wirtschaftlichen Möglichkeiten.
Natürlich besuchten wir auch wieder das Bürogebäude von Zusana in Hruby Sur, was ein Kuppelbau aus Strohballen ist. 2011 hatte ich es ja schon einmal besichtigt, da war es aber draußen auch schon dunkel. So entdeckte ich jetzt unmittelbar daneben noch einen Kuppelbau, der aber aus Lehmsteinen errichtet wurde. Für beide Bauwerke zeichnet Prof. Minke verantwortlich.
Auf unserer weiteren Exkursion besichtigten wir dann noch zwei Gebäude in Kostolna. Bis zur letzten Minute arbeiteten wir dann am Freitag noch bis zum Mittag und verabschiedeten uns von den Partnern. Allerdings nicht von allen. Maria ES, Luc FR, Piet und ich DE blieben noch bis Sonnabend und besichtigten am Abend gemeinsam mit Zusana Bratislava und am anderen Morgen nutzte Piet und ich die wenige Zeit noch zu einen kleinen Stadtrundgang, bevor es dann wieder mit der Bahn in Richtung Heimat ging.