Anspruchsvoller Unterhaltung gingen Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 12 am Sonntagabend in der Oper Leipzig nach. Sie besuchten freiwillig die Aufführung von Wagners „Tristan und Isolde“, welche mit einer Spielzeit von fast 5 Stunden viel abverlangte.

Die tragische Liebesgeschichte inspirierte Richard Wagner zu seiner wohl sinnlichsten, aber auch radikalsten Oper. Tristan soll im Namen des Königs Marke um Isolde werben. Jedoch verlieben sich beide ineinander. Da das Paar statt eines Todes- einen Liebestrank zu sich genommen hat, Isolde jedoch verheiratet ist, gibt es für beide keine gemeinsame Zukunft.

Den Tod als große Freiheit zu begreifen ist sicher Wagners Lektüre der Schriften Schopenhauers geschuldet. Auch die Schwarze Romantik Hardenbergs war eine seiner Inspirationsquellen. Die Sehnsucht nach Einswerdung und Entgrenzung als zentrales Thema ist bis heute aktuell.

Die Inszenierung des Stückes, das lange Zeit als unaufführbar galt, fesselte sowohl musikalisch als auch in seinen Bildern und wird noch lange nachhallen. Ein großes Lob den Kulturinteressierten für ihr Durchhaltevermögen, das selbst gestandene Opernbesucherinnen erstaunte.

S. Rupprich
Foto © Tom Schulze