Welches Musical sollte an einem Ostersamstag besser geeignet sein als „Lazarus“? Interessierte Schülerinnen besuchten gemeinsam die vielbejubelte Inszenierung des Stücks von David Bowie und Enda Walsh nach dem Roman „The Man Who Fell To Earth“ von Walter Tevis.
Auch wenn viele Bezüge und Deutungsansätze offen blieben, beeindruckte das spektakuläre Bühnenfest mit Live-Musik am Schauspiel Leipzig. Viele von Bowies Songs sind bekannt und bilden den Rahmen für die Handlung über den Außerirdischen Thomas Jerome Newton, der auf der Erde gestrandet ist und nicht auf seinen Heimatplaneten zurückkehren kann.
Es gibt viele Anknüpfungspunkte zur Welt von heute und Identifikationsmöglichkeiten für Theaterbesucher, die ganz individuell sind. Vielleicht ist das die Stärke des Musicals. Das vermittelte Gefühl kommt in einem Gedicht Friedrich Rückerts zum Ausdruck, das im Programmheft enthalten ist:
Ich bin der Welt abhanden gekommen,
Mit der ich sonst viel Zeit verdorben,
Sie hat so lange nichts von mir vernommen,
Sie mag wohl glauben, ich sei gestorben!
Es ist mir auch gar nichts dran gelegen,
Ob sie mich für gestorben hält,
Ich kann auch gar nichts sagen dagegen,
Denn wirklich bin ich gestorben der Welt.
Ich bin gestorben dem Weltgetümmel,
Und ruh` in einem stillen Gebiet!
Ich leb` allein in meinem Himmel,
In meinem Lieben, in meinem Lied!