Eine Woche voller Eindrücke, Begegnungen und inspirierender Ideen liegt hinter uns. Im Rahmen eines Erasmus+ - Job-Shadowings besuchten wir (eine Lehrkraft und die Schulverwaltungsassistenz des Beruflichen Schulzentrums Leipziger Land) die FOS Marie Curie Merano in Südtirol – eine Schule, die nicht nur durch ihr historisches Gebäude, sondern vor allem durch ihr lebendiges Schulklima und ihr innovatives Denken begeistert. Schon am ersten Tag wurden wir herzlich von einer Lehrkraft der FOS empfangen, die uns bei einem Kaffee in die Besonderheiten des italienischen Schulsystems einführte. Besonders spannend war der Einblick in die unterschiedlichen Wege, die Lehrkräfte in Italien einschlagen, sowie in die Strukturen und Werte des dortigen Schulalltags. Der anschließende Rundgang durch das ehemalige Hotel, das heute als Schulgebäude dient, zeigte uns, mit wie viel Engagement sich das Kollegium für die Lernenden einsetzt – unzählige Zertifikate und Auszeichnungen an den Wänden zeugen davon. Im Verlauf der Woche erhielten wir die Gelegenheit, an verschiedenen Unterrichtsstunden teilzunehmen und insbesondere den CLIL-Unterricht (Content and Language Integrated Learning) kennenzulernen, bei dem Fachinhalte auf Englisch vermittelt werden. Diese Unterrichtsform veranschaulichte besonders, wie sprachliche und fachliche Kompetenzen im europäischen Kontext sinnvoll miteinander verknüpft werden können. Besonders beeindruckt hat uns die Vielzahl kreativer Schulprojekte. Ein Highlight war das außergewöhnliche Schülerprojekt, bei dem im Rahmen eines fächerübergreifenden Austauschs zwei Wochen lang ein fiktiver „Tatort“ nachgespielt wird. Die Schülerinnen und Schüler schlüpfen dabei in verschiedene Rollen, untersuchen Spuren, nehmen Proben und analysieren diese im Labor, um schließlich den Täter zu überführen – eine faszinierende Verbindung aus Wissenschaft, Teamarbeit und spielerischem Lernen. Ebenso inspirierend war das „Entrepreneurship“ im Rahmen des Wirtschaftsunterrichts, bei dem Schülerinnen und Schüler eigenständig Geschäftsideen entwickeln und dazu einen kompletten Businessplan erarbeiten. Die Kreativität und Professionalität der Jugendlichen waren bewundernswert – einige Prototypen weckten sogar das Interesse realer Unternehmen. Besonders hervorzuheben ist hierbei die enge Zusammenarbeit der Schule mit Start-ups und Gründerinitiativen, die den jungen Menschen praxisnahe Einblicke in die Unternehmenswelt ermöglicht. Neben spannenden Unterrichtseinblicken bot die Woche auch Raum für intensiven Austausch mit Kolleginnen und Kollegen über Schulentwicklung, digitale Bildung und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Unterricht. In offenen Diskussionen wurden Chancen, Herausforderungen und innovative Einsatzmöglichkeiten von KI erörtert – ein Thema, das in beiden Ländern zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Abschließend lässt sich sagen: Diese Erasmus+ - Erfahrung war für uns ein unschätzbarer Gewinn. Wir wurden herzlich empfangen, fachlich bereichert und menschlich inspiriert. Trotz unterschiedlicher Bildungssysteme eint uns alle das gleiche Ziel – junge Menschen kreativ, verantwortungsbewusst und zukunftsorientiert auf die Gesellschaft von morgen vorzubereiten.
Ein besonderer Dank gilt dem gesamten Team der FOS Marie Curie Merano für die herzliche Gastfreundschaft und den offenen Austausch. Ohne das Erasmus+ - Programm wäre diese bereichernde Erfahrung nicht möglich gewesen – ein gelebtes Beispiel dafür, wie europäische Bildungszusammenarbeit Brücken schlägt und Horizonte erweitert.
Text und Bilder: J. Wehling und K. Dieter










